Lebensmittel in Israel sind aus deutscher Perspektive wahnsinnig teuer, dafür wird man mit hoher Qualität zumindest teilweise entschädigt und kommt außerdem in den Genuss von Früchten und Zutaten, die in Deutschland echte Exoten sind. Vor ein paar Tagen habe ich zum Beispiel meine erste Drachenfrucht gegessen, und schlachte außerdem pro Woche bis zu fünf Granatäpfel, um mit den leuchtend roten Kernen Müsli und Salate aufzupeppen.
Nachdem ich die ersten Tage nach meiner Ankunft noch damit beschäftigt war, die Wohnheimküche auszustatten, bin ich inzwischen beim Kochen angekommen und freue mich über die vielen frischen Kräuter und die Gewürzvielfalt auf dem Mahane Yehuda, dem großen Markt Jerusalems, den die Einheimischen nur kurz »Shuk« nennen (was einfach das arabische Wort für »Markt« ist). Seit ein paar Tagen bin ich nun stolze Besitzerin eines Pürierstabs, und habe mich damit endlich an das getraut, was man schon fast als israelische Nationalspeise bezeichnen könnte: Hummus! Die Kichererbsencreme, die man auch in arabischen Ländern und Restaurants findet und die in Deutschland vor allem zu Falafel bekannt ist, wird mit Sesampaste und Zitronensaft hergestellt und schmeckt ja nach Rezept sämig-knochblauchlastig bis zitronig-frisch.
Nach ein paar ersten Versuchen bin ich nun bei folgendem Rezept, wobei die Menge an Tahini, Zitronensaft und/oder Knoblauch je nach Geschmack variabel ist:
1 Dose Kichererbsen (ca. 300g)
1 – 2 Esslöffel Tahini (Sesampaste)
2 Knoblauchzehen
1 Zitrone
4 Esslöffel Olivenöl
2 Teelöffel Za’atar (arabische Gewürzmischung)
2 Teelöffel Cumin
frische Petersilie (zur Dekoration)
Salz
Pfeffer
(scharfes) Paprikagewürz
Die Kichererbsen in ein Sieb schütten und die Flüssigkeit auffangen. Dann die Kichererbsen zusammen mit Tahini, Knoblauchzehen, Zitronensaft und 3 Esslöffeln Olivenöl mit dem Pürierstab sämig pürieren und dabei für die richtige Konsistenz immer wieder etwas von der abgeschütteten Kichererbsenflüssigkeit hinzugeben.
Za’atar und Cumin unterühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anschließend die Creme abgedeckt für zwei Stunden ziehen lassen und schließlich in eine Schale umfüllen. Vor dem Verzehr das restliche Olivenöl entweder in eine Kuhle in die Mitte geben oder, wer Spaß an Verzierungen hat, mit Gabel oder Löffel Muster in die Oberfläche drücken das Öl darin entlangrinnen lassen oder verteilen. Petersilie und Paprika drüberstreuen, fertig! Be’te-avon!