Traumsequenzen.

Weißer Rauch vor rotbrüchiger Dunkelheit, exzessive Gesichter, Musik. Vertraute Augen unter grauschwarzem Kapuzenrand. Erste Worte wie neugierige Gehversuche, dann ein Anlaufnehmen, bis, kurz vom Abheben: Das Eis, das Eis zwischen uns, das Eis, auf dem wir stehen, bricht. Ein Aufbruch ins Ungewisse.

Finsternis im gelbwarmem Kerzenlicht. Aufgewühlter Erdboden und leuchtende Köpfe und dazwischen: Füße, die tragen sollen. Leise Musik und laute Gedanken unter schwerblauem Sternenhimmel. Blicke in die unendliche Dunkelheit; tragen, wohin? Ein Menschenkörper geht, taucht ab ins flüssige Nichts und bleibt.

Nervöses Scharren von nackten Füßen auf blau-rauem Teppichboden, glühendes Laub im Flug nach oben und unten. Schwarze Hände auf weißer Leinwand, bewegt, bewegend. Sinnliche Worte, stark und verletzt. Gänsehaut auf blassen Armen und für jedes stehende Haar ein Mensch, der auch steht, ein Herz, das schlägt, sich verliebt und verneigt.

Blauschwarze Nacht. Gedanken vor kühlem Glas, die Schuhe im Kies vergraben. Lauwarmer Gin auf suchenden Lippen, stolpern im bodenlos Erlebten, und dann: Worte wie Schnitte, Blicke wie Berührungen ins Offengelegte. Ekstase. Schwebende Füße in feuchtwarmer Luft.

Katermorgen mit müden Augen und wachen Herzen. Balancierende Beine auf morschem Holz, das verlorene Gleichgewicht suchend. Hilfloses Stampfen in den brüchigen Boden, Tränen auf Fluchtwegen ins Innere – enger als gedacht. Ein Abschied-Nehmen von dem, was bleibt.

Herbstanfang, Traumtaumel in tausend Farben. Ein Sehnsuchtspanorama. Darin: Die bebende Welt zu unseren Füßen. Erschütterte Realität und im Riss: Zukunft im Septemberlicht. Jetzt aber, stattdessen: Unsichere Schritte auf Holz aus Kindertagen. Altvertraute Fremde. Und dann: Ein „Zwick mich mal!“ in der Hoffnung, jetzt könnte der Traum sein.

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